Leishmaniose

Leishmaniose ist eine durch Vektoren (Sandmücken) übertragene Erkrankung, die durch einen Einzeller vom Genus Leishmania, übertragen wird. Durch die Klimaerwärmung findet man diese Unterart der Schmetterlingsmücke auch vereinzelt in Deutschland, in Süd- und Südost Europa, Asien Afrika und Zentralamerika.

Der Lebenszyklus des Parasiten besteht aus der Übertragung der promastigoten (beweglichen) Form der Parasiten durch die Sandmücke in den Wirt (Mensch oder Hund). Die Promastigoten werden durch die Makrophagen des Wirtes aufgenommen und wandeln sich dort in eine amastigote (nicht bewegliche) Form um. Danach kommt es zu einer massenhaften Vermehrung des Erregers, wodurch die Makrophagen platzen und der Parasit neue Zellen infizieren kann. Mit einer erneuten Blutmahlzeit werden die Amastigoten erneut von der Sandmücke aufgenommen und formen sich im Darm der Mücke wieder zu der promastigoten Form um.

Da die Übertragung NUR über Blut erfolgt, ist es durchaus möglich, dass es bei einer Beißerei zwischen Hunden, aber auch von Hund zu Mensch oder anders herum zu einer Infektion kommen kann. Die Besonderheit ist, dass Leishmaniose venerisch wie auch transplazentar übertragen werden kann.

Die Leishmanien setzen sich in die Fresszellen (Makrophagen) des Hundes an und gelangen so in den gesamten Körper. Besetzen dann Organe und den Blutkreislauf und verursachen so Entzündungen im gesamten Körper.

Der Krankheitsverlauf ist chronisch!

 

Es gibt generell zwei Infektionsverläufe:

Für den Verlauf der Erkrankung hängt es entscheidend davon ab, ob das Immunsystem überiwegend mit einer zellulären Immunantwort über die T1 Helferzellen oder aber mit einer humoralen Immunantwort über die T2 Helferzellen reagiert.

 

Th-1 Immunantwort: ausgelöst durch die zytotoxischen T-Killerzellen, die von einem passenden Antigen aktiviert wurden und die durch Viren infizierte Körper- oder Krebszellen vernichten.

 

Th-2 Immunantwort: Antikörper werden durch die B-Lymphozyten produziert und ins Blut abgegeben.

 

Eine Vernichtung des Parasiten und damit eine Resitenz gegen die canine Leishmaniose ist aber nur bei einer überwiegend zellulären Immunreaktion über die Th-1 Immunantwort zu erwarten.

Die Inkubationszeit kann Monate betragen bis hin zu 8 Jahren. Die Hunde sind dann zwar infiziert, haben aber bereits Antikörper gebildet, sodass die Erkrankung erst zu einem späteren Zeitpunkt ausbricht.

 

Mögliche Symptome sind dabei zu beobachten:

-          Symmetrischer Haarausfall

-          Geschwollene Lymphknoten

-          Empfindlicher Bauchbereich

-          Schuppige, nicht juckende Hautausschläge (meist Nasenspiegel, Augen, Ohrränder)

-          Nasenbluten, generell Blutungstendenz

-          Starker Krallenwuchs

-          Blutiger Kotabsatz

-          Gewichtsverlust

-          Apathie und Lethargie

-          Erkrankung der inneren Organe, die zu einer Arthritis, Anämie und Niereinsiffizienz führen können.

 

Serologie:

Milde bis mittelgradige nicht regenerative Anämie, Leukozytose oder Leukozytopenie, Thrombozytopenie, Hyperglobulinämie, Hypalbuminämie, Proteinurie, erhöhte Leberenzyme.

 

Sollten Sie einige dieser Symptome bei Ihrem Hund feststellen, sollten Sie Ihren vierbeinigen Liebling bei Ihrem Tierarzt vorstellen. Allein die Symptome sind für eine Diagnose zu schwammig, allerdings kann durch entsprechende Blutuntersuchungen und Gewebeproben eine sichere Diagnose gestellt werden und der Hund kann bei rechtzeitiger Diagnosestellung medikamentös eingestellt werden.

 

Diagnostik:

Serologie frühestens 8 Wochen nach Eintreffen aus einem Endemiegebiet. Weitere Kontrolluntersuchungen im Abstand von 6 Monaten.

 

Wenn keine Diagnose gestellt wird oder die Behandlung nicht stattfindet liegt die Mortalitätsrate bei über 90% im ersten Jahr.

Die Hunde leiden dann meist an Nierenversagen oder eine Niereninsuffizienz und sind kaum noch zu retten.

Mit der entsprechenden medikamentösen Einstellung und einer eiweißarmen Diät können die Symptome gelindert werden. Die Wahrscheinlichkeit das der Hund geheilt werden kann ist sehr gering. Es kann auch zu erneuten Ausbrüchen kommen, allerdings kann ein erkrankter Hund mit einer guten und rechtzeitigen Behandlung noch ein würdiges Leben führen.

Leishmaniose ist eine vielfältige und tückische Infektion, man sollte sich nicht davor fürchten, aber man sollte einen gewissen Respekt davor haben. Außerdem sollten Sie sich vorher genau informieren über entstehende Kosten, Diätpläne, Erfahrungsberichte von betroffenen Hunden, man bekommt viele gute Tipps und Ratschläge von spezialisierten Tierärzten, aber auch von Familien mit betroffenen Hunden.

Es gibt mittlerweile Futterkuren für erkrankte Hunde mit vielen guten Resonanzen.

Wichtig für den betroffenen Hund ist es Liebe und Zuneigung zu bekommen, regelmäßiges Futter und einen eigenen Schlafplatz. Der Hund muss sich wohl fühlen, sich erholen und sein Immunsystem muss sich wieder stabilisieren können. Nur ein stabiler Hund hat die Kraft und den Willen zu genesen.

Falls man vor hat in südeuropäische Ländern Urlaub mit dem Hund zu machen, sollte man sich genau mit dem Tierarzt seines Vertrauens zusammensetzen. Gefährdete Gebiete sind die südlichen Mittelmeerräume, besonders Mallorca, Sizilien, Andalusien und Zentral- und Süditalien.

Es gibt Spot-Ons, Halsbänder und auch eine Impfung gegen Leishmaniose. Die Erfahrungsberichte in diesem Bereich sind jedoch noch sehr gering, der beste Schutz ist und bleibt wohl in den Sommermonaten nicht mit dem Vierbeiner in solche Gebiete zu verreisen. So vermeidet man Stress für Hund und Mensch, die Kosten für Vor-und Nachuntersuchungen und unnötige medikamentöse Behandlungen.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Seite. Interessant für detaillierte Hilfe bei Google suchen: leishvet.org.