Borreliose (Lyme Krankheit)

Die Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, die durch den Erreger Borrelia burgdorferi sensu lati ausgelöst wird. Die Übertragung findet meist von Zecken über den Stechrüssel beim Saugvorgang statt. Seltener ist eine Übertragung durch andere blutsaugende Insekten beschrieben worden. Infektionen kommen in Mitteleuropa meist in der warmen Jahreszeit von April bis Oktober vor. Eine Übertragung von Hund zu Hund oder Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Da die Borreliose zu den zoonoten Krankheiten zählt, kann sich auch der Mensch ebenfalls durch einen Zeckenstich infizieren!

Betroffen sind vor allem die Organe, das Nervensystem, aber vor allem der Bewegungsapparat! Die Verbreitung der Borreliose erstreckt sich über Europa und die USA.

 

Je nach Bundesland können zwischen 5 und 35% Prozent der Zecken Träger von Borrelien sein. Der Überträger ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), die Igelzecke (Ixodes hexagonus), die Hirschzecke (Ixodes scapularis) und die Schildzecke (Ixodes pacificus). Der Stich einer mit Borrellien infizierten Zecke führt bei etwa 75% der Betroffenen zur Bildung von Antikörpern wobei nur etwa 5-10% erkranken und Symptome zeigen.

Die Übertragungszeit: hier sind verschiedene Daten zu finden und man spricht von 12 – 24 Stunden nach dem Festsaugen. Die Inkubationszeit beträgt 2-5 Monate.

 

Symptomatik

Oftmals verläuft die Borreliose eher symptomlos bzw. der Hund zeigt unspezifische Symptome wie:

Appetitverlust, Mattigkeit, Lahmheit, Lymphknoten- und Gelenkschwellungen, Augenentzündungen und Fieber.

Die Wanderröte, wie sie beim Menschen oft auftritt, ist beim Hund nur selten festzustellen.

Im weiteren Verlauf kommen Bewegungsstörungen mit Entzündungen der Gelenke und Nerven dazu sowie eine Schädigung der Niere oder sogar Lähmungserscheinungen.

Im Laborbild ist eine Proteinurie nachweisbar. Differentialdiagnose für eine evtl. aufgetretene Lahmheit mit einbeziehen.

 

Serologie:

Der Nachweis der Borrelien ist sehr schwierig und kann im besten Fall an der lebend entfernten Zecke durchgeführt werden. Alternativ sind Tither Bestimmungen im Blut und Tests der Haut/Gelenkflüssigkeit möglich. Frühestens jedoch 2 Wochen nach dem Stich.

 

Die Krankheit verläuft chronisch!

 

Therapie:

Die Therapie einer Borreliose-Erkrankung sollte nur bei Hunden mit Symptomen erfolgen. Hunde, bei denen eine akute Borreliose erkannt und behandelt wird, haben in der Regel eine gute Prognose. Die Therapie der Wahl besteht aus der Gabe von Doxycyclin, 10mg/kg KG für 28 Tage. Alternativ Amoxicillin 20mg/kg KG alle 8-12 Stunden für 28 Tage.

 

Prophylaxe:

Eine Impfung gegen den Borrelioseerreger ist in Deutschland erhältlich. Die Kontrolle der Zecken mithilfe von Spot-on-Präparaten oder Halsbändern mit repellierendem Effekt ist die wichtigste Maßnahme zur Prävention einer Infektion. Ein Zeckenschutz sollte ganzjährig erfolgen. Das frühzeitige Absammeln der Zecken am Hund reduziert das Risiko einer Übertragung der Borrellien.